Der gestrige Leitartikel in der Frankfurter Rundschau zum Thema Telekom, Lidl, BND:

Das diffuse Gefühl der Bedrohung durch einen scheinbar allgegenwärtigen Terrorismus, dessen Werkzeuge auf den ersten, zweiten und dritten Blick kaum zu erkennen sind, kann vernünftige Umsicht noch viel besser zur Paranoia verzerren. Kein Wunder, wenn sich da durchaus wohlmeinende CDU-Politiker zur These versteigen, zwischen Krieg und Frieden sei heute nicht mehr klar zu unterscheiden. Bewusst oder nicht: Da wackelt die Hemmschwelle, den Ausnahmezustand zu erklären - ganz wohlmeinend. Alles nur zum Schutz.

Wenig illustriert dies Prinzip "Man kann ja nie wissen" besser als der Begriff der Vorratsdatenspeicherung. Einfach aufheben. Irgendwie wird man's brauchen können. Die Verkaufsportale im Internet machen vor, wie durch die Speicherung von Suchvorgängen firmendienliche Kundenprofile generiert werden. Hier wird die Chose vollends bedrohlich. Als Kunde daran gewöhnt, hält sich die Empörung des Bürgers, jenseits kurzfristiger Skandalaufwallung in Grenzen. Ein "1984", das die Menschen des Informationsgesellschaft aufrüttelt - dringend gesucht!

f-r.de - Kontrollwahn