Leute. Ich. Habe. Das. Licht. Gesehen.

Draussen ist es regnerisch, die Abende werden schon mittags dunkel, alle Bücher im Schrank sind ausgelesen und God Of War ist auch fertig gespielt.

Da schaut sich Klein-Webrocker auch mal gerne Couchpotato-mässig Fernseh-Krams an. Aber im heimischen Fernsehserien-Programm gibt es nur Abführmittel, und King Of Queens ist zwar cool, kommt aber zu Un-Zeiten...
... und inmitten dieses Trauerspiel kommt ein Tip von Franzicle:

My Name Is Earl.

Das ist mit Abstand das witzigste, kurzweiligste und charmanteste Stück Fernsehunterhaltung, was ich seit Ewigkeiten gesehen habe.

Eigentlich im Sitcom-Format, aber ohne Gelächter vom Band und fast nur "draussen" gedreht, ist My Name Is Earl eine liebevoll besetzte und gestaltete Parodie auf das White Trash Amerika, durchsetzt von (pop)kulturellen Zitaten und einer simplen, aber starken Idee: Earl J. Hickey, der von sich sagt:

(...) you know that kind of guy who does nothing but bad things and then wonders why his life sucks? - Well, that was me...*

kommt dahinter, dass es sich im Leben um ein einfaches Prinzip handelt: Do bad things, and bad things will happen to you. Do good things and good things will happen. Yup, that's karma.

Er macht eine Liste mit all den Sachen, die er anderen angetan hat (und die ist lang!) und macht sich auf, diese wieder gut zu machen, koste es was es wolle.

Klingt langweilig und irgendwie nach Konfirmantenunterricht, ist aber alles andere als das. Im Gegenteil - die jeweils 20-minütigen Episoden sind kleine Juwele, die von den teilweise ziemlich absurden Verwicklungen und den wunderbar besetzten Charakteren leben. Dazu ein stets passender Soundtrack, gekoppelt mit teilweise Tarantino-mässigen Einstellungen und Schnitten - perfekt.

Ich hoffe, dass irgendein Programmverantwortlicher der hier sendenden Rundfunkanstalten diese Serie bald einkauft. Wobei - in der deutschen Synchronisation *kann* "My Name Is Earl" nur verlieren. Zu sehr zählt hier auch der Sprachwitz und die teilweise ziemlich dahernuschelnden Nebendarsteller. Alleine die Episode, in der Earl als Wiedergutmachung dafür, dass er sich über Leute mit komischen Akzenten lustig gemacht hat, Immigranten Englisch beibringt, ist eigentlich nicht übersetzbar.

Also, ich habe mich ein wenig in My Name Is Earl und die darin versammelte Mannschaft verliebt. Ganz großes Mattscheiben-Vergnügen. Danke Franz, you made my evenings. :-)

*) Intro bei Du U-Bahn

Nachtrag: Gerade gesehen; Hauptdarsteller und Produzent Jason Lee ist nicht nur ehemaliger Por-Skateboarder, sondern auch Mitglied bei Scientology. Damn.