Wieder einmal schaffen es die Frankfurter Behörden, einem alternativen Club schon auf den ersten Metern ein Bein zu stellen. Oder in diesem Fall wohl eher: Hinter der ersten Kurve wurde eine kambotschanische Tigerfalle gegraben.
Nicht nur hat das Ordnungsamt nach Aussage der Betreiber des Betts (siehe verlinkten Kommentar weiter unten) mittlerweile Fehler bei der Bearbeitung des Konzessionsantrags eingestanden - wobei die "echten" Bedingungen, wären sie vor der Antragstellung bekannt gewesen, einen Antrag der Betreiber definitiv verhindert hätten, weil unter diesen Bedingungen das gesamte Konzept des Clubs verhindert wird -, nein, es wurde auch offen zur Politik der Stadt Stellung genommen:

(...) Außerdem wurde uns erklärt, dass in Alt-Sachsenhausen auf eine besonders strenge Auslegung der Lärm-Vorschriften geachtet wird, da die Stadt Frankfurt dieses Viertel „entkneipen“ und Wohnungen schaffen will.

Ja sauber. Also ist der Verfall des ehemals so attraktiven Viertels mit seinen alten Äppelwoi- und anderen Kneipen nicht nur bedauerlich, sondern anscheinend auch gewünscht. Immerhin liegen die Häuser in Alt-Sachsenhausen ja dermaßen günstig, dass dort bestimmt exorbitante Mietpreise für die anscheinend gewünschte solvente urbane Klientel zu erzielen sind.
Ureinwohner gibt es da ja sowieso kaum noch, und es wird auch kaum Proteste geben, weil das Viertel ja (anscheinend mit Plan) über die letzten Jahre hinweg konsequent unattraktiver für Touristen und Kneipengänger gemacht wurde. Statt urigen Äppelwoikneipen mit konsequent unfreundlichen aber herzlichen Bedienungen gibt es Ibiza-House und billigen Sangria inklusive Ballermann-Publikum. Und im "Oberbayern" fühlen sich saubere Menschen mit Kurzhaarfrisuren und starkem Schuhwerk heimisch.

Das Bett: Kommentar des Betreibers
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