... dann gibt's Tränchen. Na ja, nicht wirklich. Oder höchstens nur ein bisschen. Jedenfalls habe ich mir das letzte Wochenende verlängert freigenommen und bin endlich mal wieder Schneebrettrutschen gegangen, zusammen mit ca 14 anderen netten Personen, die ich, bis auf wenige Ausnahmen, nicht kannte.
Den Winter eingeläutet im Pitztal. Und wieder mal festgestellt, dass Frankfurt - ausser zum Arbeiten - extrem doof liegt. Egal, ob man ans Meer oder in die Berge will, man ist erstmal stundenlang auf Achse. Da haben es die Kollegen in München oder Hamburg schon leichter, es sei denn, die Hamburger möchten ins Gebirge oder die Münchner an die (Nord)see. :-)
Jedenfalls hat es sich gelohnt, nach einer knapp sechsstündigen Fahrt, zunächst ständig am Rand einer Schlechtwetterfront mit Eisregen und so, dann ab Ulm auf trockener und freier Autobahn, zeigt sich das Pitztal von seiner Schneemärchenpostkartenseite. Alles tief verschneit und wunderhübsch anzusehen, auch wenn der alte Benz auf Winterschlappen mit Heckantrieb sehr eigenwillig durch die Kurven zu manövrieren war.
Nach ein paar Stunden Schlaf dann viele Euros für 'nen Dreitageskipass gelassen, und mit dem Gletscherexpress *huiiii* ab auf 2tausendirgendwas Meter Höhe durch den Berg katapultiert worden. Während der Fahrt hat man genug Zeit, an das Unglück in Kaprun zu denken, nicht gerade entspannend, das.
Und dann endlich: Piste. Schnee. Eine Halfpipe, die gerade von Pistenraupen zusammengeschoben und präpariert wird. Yeah - noch zwei Tage bis zur offiziellen Saisoneröffnung, Baby. Dank der bei Aldi und Tschibo zusammengekauften Funktionsunterwäsche, der Neopren-Kälteschutzgesichtsmaske und den Socken hat die Kälte keine Chance. Zwischen Helm, Brille und Maske ist kein Stück Haut zu sehen, die Jacke und Hose leicht und dicht... so macht das Spass. Kein Vergleich zu den Frost-Ausflügen in den französischen Alpen vor einigen Jahren. Leider sind die Pisten am Pitztaler Gletscher auch kein Vergleich zu den französischen, aber zum wieder-reinkommen und Spass-haben reichen die Abfahrten dort allemal. Und wiederreingekommen und spassgehabt habe ich eine Menge. Snowboardfahren ist wie Fahrradfahren, irgendwie verlernt man das nicht. Die Kondition war auch einigermassen ok, sodass am zweiten Tag schon die ersten Kicker und Sprünge wieder in Reichweite waren. Leider war die Sicht extrem diffus, und so blieb es doch meistens beim netten Cruisen.
Am dritten und letzten Tag war Belohnungs-Time: Während es unten im Tal trüb und grau blieb, war oben auf dem Gletscher eitel Sonnenschein. Unwirklich blauer Himmel, lockerer Pulverschnee und gute Gesellschaft - perfekt.
Davon zehre ich immernoch. Ich habe auch nicht die leiseste Ahnung, warum ich einen Tag nach Rückkehr auf einmal einen steifen Hals bekommen habe. Klar hat's mich mal hingebretzelt, aber ich kann mich nicht erinnern, dass da irgendwie der Hals mit involviert war... strange.
Am Bett kann es auch nicht gelegen haben, denn das war extrem bequem.
Ich kann es kaum erwarten, sobald wieder etwas Geld in der Kasse ist, muss ich wieder in die Berge!