Und noch ein Konzert, welches ich nicht verpassen wollte. So langsam komme ich wieder in Schwung, nach fast zwei Jahren Unlust auf Konzerte und lieber daheim bleiben macht das anderen beim Rocken zukucken wieder Spaß.

Im Falle von Ayefore und Freezeebee im Nachtleben am 27.12. war dieser Spaß enorm groß. Im gut gefüllten Nachtleben waren jede Menge gut gelaunter Nasen versammelt, und die gute Stimmung war auch auf der Bühne hinterlegt worden. Um kurz nach neun ging es los mit Ayefore. Auf die war ich sehr gespannt, hatte ich sie doch noch nicht live erlebt. Und ich bin sehr angenehm überrascht - die haben zwar einen an der Waffel, aber es war gut. :-) Eine merkwürdige Melange aus ausgedehnten Instrumentalparts, *total* kranker und nicht nachzuvollziehender Beats und Breaks (dagegen sind die Songstrukturen von Hasil Adkins rhythmische Waisenkinder), dazu System-Of-A-Down-mässiger Mehrstimmengesang... und doch extrem gut am Grooven und durch die Bank ein Hörgenuss. Auch ein Anblick, den man nicht all zu oft sieht: Der Tastenmeister und ich-spiele-die-Gitarre-auch-mit-merkwürdigen-Werkzeugen hatte so eine Stirn-Leuchte umgeschnallt, und leuchte damit auch ab und an auf die Tasten. Ich hatte zuerst gedacht, das sei ein Resonanz-Oszillo-Stimmgerät. Die Idee dahinter, so war ich mir sicher: Das Licht oszilliert in der Frequenz der zu stimmenden Saite. Schlägt man diese dann an und betrachtet sie unter dem Licht, so entsteht eine stehende Welle auf der Seite, sobald diese richtig gestimmt ist. Klingt komisch? Ist es auch, würde aber zu der Band und vor allem zum Tastenmeister passen. :-)

Nach einer guten Stunde und kurzer Umbaupause legten dann Freezeebee los und haben mich einmal mehr umgehauen. "Mein" letzter Gig war das Rockmaschine-Release im Elfer vor etwa einem Jahr. In diesem Jahr war die Band ständig auf irgendwelchen Bühnen quer durch das Land anzutreffen, und das merkt man ihnen an. Das war das amtlichste Brett seit langem, und sie perfektionieren ihre Mischung aus tiefergelegtem Gitarrenbrett und catchy-souligem Gesang immer weiter. Ich bin sehr gespannt auf die demnächst erscheinende neue CD - die neuen Songs, soweit ich sie auf dem Gig als solche identifizieren konnte, sind klasse.

Was sonst noch? Mit dem Taxi vom Nachtleben in die zehn Minuten entfernte Sandbar zu fahren ist ganz schön dekadent - bei dem Schneefall in der Nacht aber auch ganz schön schlau. :-) Und dass die Bedienung(en) auch Nachts um zwei noch extrem gut aussehen, ist erstaunlich. Das sind bestimmt Ausserirdische.