Ich hatte gerade in einem - zugegebenermaßen leicht rant-gruppigen - Gespräch über einem vergorenem Apfelgetränk einem guten Freund versucht zu erklären, warum mich das IrgendwasMitWebArbeiten zuweilen so … auslaugt.

Dabei fiel das Wort "Deflektorschild". Ihr kennt das doch, wenn bei StarTrek sich die Raumschiffe beharken, und irgendwann kommt dann:

"Capt'n, die Schildenergie ist runter auf 20%!"

BUMMS.

"10 Prozent!!"

Und dann werden die Energieströme aus irgendwelchen Lebenserhaltungssystemen auf Deck SoUndSo auf die Schilde umgeleitet, während im Hintergrund ein Scotty an der rettenden Lösung arbeitet.

BUMMS.

"Noch 7%!!!"

Genau so geht es mir zuweilen in Kundenprojekten, vor allem, wenn ich mich mal wieder mit Vorstellungen und Wünschen konfrontiert sehe, die diametral entgegen dem stehen, was für mich gutes Webdesign und -Handwerk ausmacht:

Leaness, performance, accessibility. Discoverability, URL-design, future-friendliness. Interoperability. Designing and building meaningful and helpful stuff that lasts.

Photonentorpedos, die auf meine Schilde einschlagen und diese immer weiter ausdünnen.
Wenn dann keine zusätzlichen (lebens)erhaltungssysteme vorhanden sind, aus denen ich Energie umleiten kann, wirds schnell kritisch. Bei mir sind das eine handvoll Projekte, in denen echte Wertschätzung vorhanden ist, oder das Wissen, dass ich tatsächlich etwas in einem besseren Zustand, als ich ihn vorgefunden habe, hinterlasse.

Wenn ich aber schon in der Anfrage-Phase mit Ignoranz, heisser Luft und geringer Wertschätzung meiner Arbeit ('muss nur noch programmiert werden', 'wir haben uns da schon was Tolles überlegt', 'so viel soll das kosten?') konfrontiert werde, dann ist es Zeit, abzudrehen und sich mit maximalen Warp in Sicherheit zu bringen (es sei denn, man hat einen Kobold in der Hinterhand)

Zischhhhhhhh.