Gestern abend gab es einen sehr, hm, tendenziösen Bericht auf ARD im Rahmen der Sendung Report aus München zu sehen, der dazu diente, die Kritik an der Vorratsdatenspeicherung, bzw der Verwendung der so gespeicherten Daten durch Ermittlungsbehörden, zu torpedieren. Ich bin noch immer ziemlich sprachlos über dieses Musterbeispiel an einseitiger Berichterstattung und vor allem über den Tenor des Berichts.

Andere finden dazu deutlichere und bessere Worte als ich im Moment.
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Update

Der erste "Leserbrief", den ich jemals geschrieben habe, ging gerade raus:

Sehr geehrte Redaktion der Sendung Report aus München,
insbesondere das Team, das sich für den Bericht "Datenschutz kontra Opferschutz" der gestern Abend in der ARD ausgestrahlt wurde, verantwortlich zeigt zeichnet,

Ich bin noch immer fassungslos, dass ein dermaßen einseitig recherchierter Beitrag ausgestrahlt wurde, der obendrein noch Falschinformationen verbreitet:

1) Vergewaltigung ist auch nach der Eilentscheidung des BVerfG noch ein Straftatbestand, der eine Nutzung von Vorratsdaten erlaubt.

2) Die U-Bahn-Schläger aus München im Dezember 2007 sind nicht wegen der Vorratsdatenspeicherung gefasst worden. Diese trat nämlich erst im Januar 2008 in Kraft.

3) Die Verfassungsklage gegen die Vorratsdatenspeicherung ist nicht “nur” “von einer Bürgerinitiative” eingereicht worden, sondern von mehr als 34.000 Bundesbürgern. Sie ist damit die größte Verfassungsbeschwerde Deutschlands.

Der abschliessende Satz des Berichts "Vergewaltigung? Ein Verbrechen, das offensichtlich nicht schwer genug ist" ist übelstes Yellowpress-Niveau.

Ich bin entsetzt, dass so etwas von meinen GEZ Gebühren finanziert wird.

Update 2

Relativ zügig ist die Geschichte auch bei heise angekommen.

Update 3

Telepolis befasst sich ebenfalls mit dem Bericht.

Update 4

Beitrag von Stefan Niggemeier zum Bericht