Mensch, da ist man einmal bereit, auf einen Telefonmarketinganruf einzugehen. Normalerweise lege ich direkt auf, oder erwidere, je nach Pegelstand der eigenen Laune, ein mehr oder minder freundliches "Kein Interesse".

Nicht so dieses eine Mal, als ich eine überaus symphatisch klingende Frau vom Servicecenter der Telekom dran hatte, die mich für das neue Call&Surf Comfort Paket gewinnen wollte. Das klang auch alles ganz überzeugend, und da ich bislang auch noch keine wirklich schlechten Erfahrungen mit dem Pink Player gemacht hatte, war ich prinzipiell bereit, auf das Angebot einzugehen, zumal mich das Komplettpaket unterm Strich etwas günstiger kommen würde, als das, was ich bislang Monat für Monat für Telefon und Internetzugang bezahle.

Allerdings wollte ich das nicht ad hoc mal eben so am Telefon machen, und bat mir etwas Bedenk- und Recherchezeit aus. Wär' ja auch noch schöner. Die freundliche Dame war nach einem kurzen hin- und her auch bereit, sich nochmals zu melden in ein paar Tagen. Fein, dachte ich mir, und machte mich auf die Suche nach dem angebotenem Komplettpaket. Was ich auf der T-Com-Seite fand, war nach wie vor interessant für mich, und ich beschloss, beim nächsten Anruf der Dame den Deal mit Ihr einzugehen. Und noch ein wenig nachzuhaken, was sie mir denn anbietet, wenn ich den Abschluss mit/bei ihr mache, denn immerhin steht auf der T-Com Website, dass ich eine 20 Euro Gutschrift bekomme, wenn ich den Kram online bestelle.

Es gingen einige Tage ins Land, ohne dass Zauberstimmchen sich meldete. Hm. Nach etwas über einer Woche klingelte es wieder mal zur telefonmarketing-üblichen Zeit kurz nach 19 Uhr. Und tatsächlich, es war der Telekom-Kundenservice. Statt Zauberstimmchen war allerdings eine andere, eher robust klingende Frauenstimme dran, die zudem noch einen ziemlich breiten sächsischen Zungenschlag im Angebot hatte. Trotzdem davon ausgehend, dass es sich hierbei um den vereinbarten Rückruf handelte, unterbrach ich die Gute in ihrem Vortrag und erwähnte, dass ich die ganzen Informationen schon mit einer Kollegin durchgesprochen hatte, nun noch einige Fragen hätte und wir dann gerne weitersehen könnte. Irgendwie dachte ich so in meiner kleinen Welt, da sitzt jetzt jemand im Kundencenter der Telekom, hat Zugriff auf meine (Anschluss)Daten und wenn wir uns einigen, gibt es einen geschmeidigen Tarifwechsel. Aber soweit waren wir noch nicht.

Zunächst wollte die Dame wissen, welche Kundennummer ich habe. Ich war etwas irritiert - immerhin hat sie mich unter der Rufnummer angerufen, unter der mein Telekom-Vertrag registriert ist, und so ging ich davon aus, dass die Daten vorliegen. Anscheinend nicht - denn sie wusste auch nicht, wie mein Vorname lautet, obwohl dieser auch auf den Telekom-Rechnungen steht. Anscheinend lagen der Guten nur die Daten aus dem Telefonbuch vor, dort steht mein Vorname nicht. Hm. Das ist also das Telekom-Kundencenter? Naja. Ich hatte gute Laune und irgendwie war die Frau auch symphatisch, zumal sie gleich am Anfang sagte, dass sie das noch nicht solange macht, und im weiteren Verlauf des Gespräches öfters Rücksprache mit einer Kollegin halten musste...

So fragte ich also, wie es denn mit der Gutschrift sei, bzw., was sie mir denn anbieten könnte, wo ich doch für einen Online-Abschluss belohnt würde...? Es gab eine kurze Pause, sie meinte, da sei ihr nichts bekannt, ich erwiderte, naja, warum soll ich das denn bei ihnen am Telefon machen, woraufhin sie kurz mit der Kollegin konferierte und dann meinte: Naja, wenn sie das online machen, dann können Sie sich ja nicht sicher sein, ob das geklappt hat, aber wenn wir das jetzt hier machen, dann klappt das hundertprozentig.

Wie gesagt, ich hatte an dem Abend gute Laune, war innerlich sowieso schon entschieden, dass ich die Tarifumstellung haben wollte und fand das extrem lustig. Also meinte ich, nagut, was soll's, dann machen wir das hier und jetzt dingfest.

Ich hatte das Gefühl, dass die Frau nun etwas nervös wurde - anscheinend ihr erster erfolgreich verlaufender Verkaufsanruf... hui... Es wurden also Kundennummer, Anschrift und Vertragsdaten abgeglichen (dabei kamen mir die oben beschriebenen Bedenken von wegen Kundencenter und so), und schliesslich ging es noch um so ein paar Kleinigkeiten wie zusätzliche Optionen und ob Rechnung auf Papier oder online und so. Auf meine Frage, was denn mit meiner bisherigen, über T-Online laufenden Flatrate würde, ob ich die separat kündigen müsste, jetzt, wo die T-Com eine eigene Flatrate mit im Paket hat, konnte sie mir zunächst auch keine Antwort geben und musste erneut mit einer erfahrerenen Kollegin Rücksprache halten. Diese sagte dann ihr, und sie dann mir, dass ich da nichts machen müsste, das würde alles umgestellt. Prima, dachte ich mir.

Ich wurde noch darüber aufgeklärt, dass ich das alles auch nochmal schriftlich in der Post die nächsten Tage bekommen würde, und dann noch sieben Tage lang vom Deal zurücktreten könnte. Soweit so fein.

Heute, ca. drei Wochen später, habe ich mich mal auf der T-Com Seite angemeldet, um zu checken, welchen Tarif ich nun habe. In diesen drei Wochen bekam ich weder die versprochene Post, noch irgendeine andere Nachricht, sei es per Mail oder sonstwie. Laut Website bin ich nach wie vor mit meinem alten Tarif geführt, es scheint auch keine Tarifumstellung in Bearbeitung zu sein. Ich habe keine Ahnung, was die Telefon-Fee mit meinen Daten gemacht hat, aber nach einer (erfolgreichen) Bestellung sieht das nicht aus.

Im ersten Impuls wollte ich vorhin das Paket einfach online buchen, überlegte es mir im letzten Moment aber anders - was, wenn der Telefonbestellvorgang doch noch irgendwo läuft? :-/

Nun werde ich also noch ein paar Tage abwarten, bis die nächste Rechung im Briefkasten liegt, und mich danach entscheiden. Spannend wird es, wenn keine Rechnung im Briefkasten liegt - denn das hiesse, dass zumindest eine Option aus dem Telefongespräch den Weg in eine wie auch immer geartete Bestellung gefunden hat.

Lustig ist auch, wenn man auf der T-Com Seite unter Vertragsdaten die Option auswählt, den momentanen Tarif zu ändern, dann alles soweit durchspielt, bis ein ähnliches Angebot wie am Telefon angeboten zusammengestellt ist, dann muss man angeben, was mit dem T-Online Zugang geschehen soll. Und, oh Wunder, dort ist nicht die Rede davon, dass dieser nun obsolet ist. Obwohl oben auf der Seite zu sehen ist, dass eine DSL-Flatrate der Telekom im Paket enthalten ist, muss ich wählen, ob ich meine bestehende T-Online Flatrate unverändert behalten will, oder ob ich sie auf einen anderen T-Online-Tarif umstellen möchte - was soll denn das bitte?!

Es gibt aber auch noch die Möglichkeit, direkt über die T-Com Startseite direkt zur Bestellung des Wunschpakets zu kommen... ich habe es mal testweise bis kurz vor den finalen "Bestellen"-Klick durchgespielt, dort wird überhaupt nichts zum Thema "bisheriger T-Online" Tarif abgefragt.

Ich glaube, das wird noch spannend.